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Sonntag, 10. April 2011

Blau-Weiss 1.Herren: Das Samstagsspiel aus Mülheimer Sicht

Spiel, Satz und Sieg: 6:4 in der Haupstadt - Tabellenführung erobert
Berlin soll ja immer eine Reise wert sein. Eine Aussage, die die Bundesliga-Spieler des HTC Uhlenhorst jahrelang nicht unterschreiben konnten. Noch nie gewannen sie ein Feld-Bundesliga-Match in der Hauptstadt. Nun hat sich die lange Fahrt erstmals gelohnt: Die jungen Uhlen bezwangen Neuling TC Blau-Weiß Berlin mit 6:4. Dadurch ist der HTCU zwei Spieltage vor Ende der Hauptrunde wieder Tabellenführer der 1. Bundesliga.


Erstes Bundesligaspiel für Tobi Brockmann
Foto: Eberhard Tippelt
Nein, beim chiquen Tennis-Club in Grunewald wurden die Hockey-Schläger nicht gegen Tennis-Rackets eingetauscht, auch wenn es das Ergebnis vermuten lassen könnte. Vielmehr waren die Offensiv-Reihen bestens aufgelegt, wenn auch die Defensive bei beiden Teams kein Hauptaugenmerk geschenkt bekam. Insbesondere die Menge an Kurzen Ecken (fünf), die der HTCU zuließ, war wie schon in der Vorwoche gegen Rot-Weiss Köln zu viel. „Wir haben vor dem Kreis ungeheuer schlecht verteidigt, so dass die Berliner leicht in unseren Kreis gekommen sind, wo sie viele dankbare Füße oder Stockfehler gefunden haben. Dadurch haben wir es dem Gegner sehr einfach gemacht“, so Trainer André Henning, der sich zumindest auf eine starke Offensive und eine herausragende Startphase verlassen konnte.


Drei Eckentore: Richie Petherick
Foto: Eberhard Tippelt
Eine gute Viertelstunde war vorbei, da führten die Uhlen bereits 3:0. Nichts zu merken von der strapaziösen Anreise, die um 7.30 Uhr in Mülheim begonnen hatte. Hochmotiviert, aus aggressiver Manndeckung heraus agierend, netzte Tobias Matania zum frühen 1:0 ein. Thilo Stralkowski, immer noch angeschlagen, aber dennoch im Sturm dabei, legte nach schöner Vorarbeit von Matania mit einem satten Schuss zum 2:0 nach, bevor erneut Matania, diesmal per Ecke das 3:0 markierte. Doch danach war im Gefühl des sicheren Sieges der Spannungsverlust spürbar, die Verteidigungsarbeit wurde kaum noch mit derselben Aggressivität durchgeführt. Jetzt waren die Gastgeber erstmals im Spiel und profitierten von einer umstrittenen Gelben Karte gegen Thilo Stralkowski. In Überzahl gelang zunächst das 1:3 per Stecher nach freier Flanke und sogar das 2:3 vor der Pause durch den neuseeländischen Ecken-Spezialisten Richard Petherick.


In der Pause riefen die Uhlen, die vor dem Seitenwechsel ganz schön wackelten, ihre Erfolgsfaktoren ab und bestimmten das Match im zweiten Durchgang wieder souverän. Jan Philipp Rabente machte nach Vorarbeit von Jannik Otto mit dem 4:2 eine wichtige Ansage, dass die Mülheimer wieder hellwach sind. Immer wieder hatten die Uhlen eine Antwort auf Berlins Treffer parat, auch wenn es nach Karten gegen Jan Gehlen und Philip Meyer lange Unterzahlsituationen zu überstehen galt: Pethericks Ecke zum 3:4-Anschluss setzte Rabente nach tollem Zusammenspiel mit Jan Nitschke das 5:3 entgegen. Und auch als den Berlinern, erneut per Ecke, der erneute Anschlusstreffer gelang, kam kaum Spannung auf, weil Christopher Rühr mit einem Klasse-Solo über den halben Platz eine wichtige Ecke herausholte, die Tobias Matania eiskalt verwandelte – 6:4. Spiel, Satz und Sieg.


Farbenfrohe Partie
Foto: Eberhard Tippelt
„An der kompletten Abwehrarbeit müssen wir noch arbeiten, das betrifft das individuelle Abwehrverhalten im Zweikampf, aber auch die kollektive Abwehr. Wir haben nach langer Zeit mal wieder viel mit der Manndeckung gearbeitet und gesehen, dass der Test auch notwendig war. Das Zusammenspiel nach vorne hat etwas besser funktioniert als noch gegen Köln, aber ein richtig gutes Spiel sieht anders aus. Das ist jedoch nicht schlimm. Wir sind noch in der Vorbereitungs- und Entwicklungsphase der Saison, haben dabei jedoch einen gewissen Ergebnisdruck, dem wir derzeit gut standhalten. So ein Spiel hätten wir vor zwei Jahren ganz sicher verloren, diesmal macht sich unsere Cleverness entscheidend bemerkbar. Besonders gefreut hat mich das wirklich gute und stabile Bundesliga-Debüt von Till Brock, der einmal sogar in einem ganz wichtigen Moment des Spiels als letzter Mann rettete“, meinte Trainer Henning. (Veröffentlicht in http://www.htc-uhlenhorst.de/)