Zum Start in die Restsaison der Bundesligarunde 2010/2011 kam es in Mannheim zwischen dem MHC und Aufsteiger Blau-Weiß Berlin zu einem historischen 12:6-Sieg der Kurpfälzer. Es ist das höchste Ergebnis seit Einführung der eingleisigen 1. Bundesliga 2003. Die beiden tschechischen Nationalspieler Tomas Prochazka (4) und Stepan Bernatek (3) zeigten sich besonders torhungrig.
MHC-Coach Torsten Althoff: „Na, dann haben wir ja jetzt etwas für die Annalen getan. Das ist ja auch schön. Insgesamt habe ich mich über die Gegentore, die wir gefangen haben, zum Teil schon geärgert. Auf der anderen Seite haben es uns die Berliner vorn aber auch einfach gemacht. Heute hatten auf beiden Seiten die Keeper nicht ihren besten Tag. Wir haben besonders von unserer guten Eckenverwertung profitiert.“
BWB-Trainer Safi Khalil meinte: „Wir haben am Anfang zu respektvoll gespielt und vor allem in der Abwehr individuell nicht aggressiv genug, ja schon fast pomadig. Zwischendrin hat das Team schon Biss gezeigt. Immer dann haben wir unsere Tore geschossen. Aber insgesamt war das von der Motivation uns Einsatzwillen her einfach zu wechselhaft. Was positiv war: Dass wir trotz des hohen Spielstandes nie aufgehört haben, uns spielerisch zu engagieren. Ich hoffe, da ziehen wir etwas für unsere nächsten Spiele raus!“
Die erste Halbzeit verlief noch weitgehend ausgeglichen. Die Gäste spielten mit, taten etwas nach vorn und fanden auch in der Mannheimer Deckung immer wieder große Lücken – sehr zum Missfallen des MHC-Coaches. Trotzdem ging der Gastgeber nach acht Minuten durch eine Ecke des überragenden Tomas Prochazka in Führung. Auf Hablawetz’ 2:0 hatte van Gerven mit einer Ecke sofort die richtige Antwort. Bernatek und wieder Prochazka erhöhten auf 4:1, ehe Blau-Weiß vor der Pause die Quadratestädter minutenlang an deren Kreis einschnürte und klar am Drücker war.
Bis auf das 4:2 per Siebenmeter konnten die Hauptstädter aber kein Kapital daraus schlagen. So sorgte ein erneuter Doppelschlag der Hessen für einen deutlichen 6:2-Halbzeitstand. Nach der Pause donnerte eine Prochazka-Ecke an die Latte. Auf der anderen Seite gelang Marx das 6:3, was die Hoffnungen der Berliner noch einmal anheizte. Doch als Witthaus, Pehlke und wieder Bernatek innerhalb weniger Minuten dann auf 9:3 erhöhten, war der Drops gelutscht.
Die taktische Linie war längst auf beiden Seiten gefallen. Häner und Hübner verkürzten auf 9:5, doch die Mannheimer ließen innerhalb von 300 Sekunden erneut ein Dreierpack folgen, was den Spielstand auf 12:5 hoch schraubte. Van Gerven blieb mit seinem zweiten Eckentreffer der Schlusspunkt zum 12:6 vorbehalten.
Tore:
1:0 Tomás Procházka (8., KE)
2:0 Patrick Hablawetz (18.)
2:1 Jasper van Gerven (19., KE)
3:1 Stepan Bernatek (22.)
4:1 Tomás Procházka (24., KE)
4:2 Johannes Häner (25., 7m)
5:2 Tomás Procházka (30., KE)
6:2 Stepan Bernatek (34.)
6:3 Philipp Marx (41.)
7:3 Matthias Witthaus (44.)
8:3 Fabian Pehlke (47., KE)
9:3 Stepan Bernatek (51.)
9:4 Johannes Häner (52., 7m)
9:5 Lars Hübner (54.)
10:5 Matthias Witthaus (55.)
11:5 Michael Purps (58., KE)
12:5 Tomás Procházka (60., KE)
12:6 Jasper van Gerven (69., KE)
Ecken:8 (6 Tore) / 4 (2 Tore), Zuschauer:350, Schiedsrichter:Leiber/Neideck
Tabelle Feldsaison 2010/2011
1.Mannheim HC 41:19 18
2.Mülheim 33:17 16
3.RW Köln 27:19 15
4.Harvestehude 22:20 15
5.UHC Hamburg 28:18 13
6.BW Berlin 30:33 11
7.Berliner HC 16:14 10
8.Alster 22:24 10
9.Krefeld 16:24 9
10.Rüsselsheim 10:41 6
11.Nürnberg HTC 17:20 5
12.Düsseld. HC 11:24 3
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