Quo vadis? |
Mit einiger Verzögerung begann die Partie auf der Anlage von Blau-Weiss Berlin. Nächtliche Temperaturen unter dem Gefrierpunkt hatten den Platz gefrieren lassen und die Unparteiischen gaben die Spielfläche erst mit einer Dreiviertelstunde Verspätung frei. Deutlich besser mit den Witterungsbedingungen und der Spielverzögerung wurden die Gastgeber fertig und gingen bereits nach sechs Minuten Spielzeit mit ihrer ersten Strafecke 1:0 in Führung. Der HTHC brauchte wesentlich länger, um warm zu werden und konnte erst in der zweiten Hälfte des ersten Durchgangs seiner Favoritenrolle gerecht werden und die Spielführung übernehmen, sich aber keinen nennenswerten Torchancen herausspielen. Mit dem 1:0 ging es demnach in die Kabinen.
Die Halbzeitpause nutze der Harvestehuder THC, um richtig wach zu werden. Nach acht Minuten erkämpft der Gast sich seine erste Strafecke, die Spezialist Michael Körper zum Ausgleich verwandelte (43.), nachdem ein Blau-Weiss-Schläger den Ball noch unhaltbar abgefälscht hatte. Auf der anderen Seite hatte Berlin die Chance zur erneuten Führung: Nach einem Konter stand Jan Hübner alleine vor HTHC-Torwart Timo Köllen, dieser konnte den Schussversuch allerdings halten. Im Nachschuss scheiterte der indische Gastspieler Nitin Kumar vor dem leeren Tor. Berlin reklamierte bei diesem letzten Torschussversuch zwar noch Siebenmeter wegen Fußspiels, die Schiedsrichter gaben dieser Forderung aber nicht nach. Stattdessen nahm wieder der HTHC das Heft in die Hand: In der 56. Spielminute startete Philipp Reihs über die rechte Seite einen Angriff, fand aber keinen Abnehmer für sein Anspiel und versuchte es aus spitzem Winkel selbst. Lohn des Risikos war die 2:1-Führung für den HTHC. Spätestens nach diesen beiden Schlüsselszenen war den Zuschauern klar, dass das Spiel gelaufen war. Jan-Philipp Heuer erhöhte noch auf 3:1 (59.) und Österreichs Nationalspieler Michael Körper konnte durch direkt geschlenzte Ecken das 4:1 und 5:1 (62. und 65.) markieren und sein persönliches Torekonto um die Saisontreffer 14 und 15 erhöhen. Harvestehudes Paul Pongs setzte nach einer Flanke von Links mit einem Rückhandstecher ins kurze Eck zum 1:6 (70.) den Schlusspunkt in einem in der zweiten Hälfte eher einseitigen Spiel.
Christoph Bechmann, Co-Trainer des HTHC: „Wir haben die ersten 15 Minuten der ersten Halbzeit verschlafen und schwach angefangen. Dafür waren wir in der 2. Halbzeit komplett Feld überlegen. Das 2:1 für uns war der Knackpunkt, danach war die Sache gegessen und wir haben die Partie runter gespielt. Der Sieg für uns geht völlig in Ordnung.“
Blau-Weiss-Trainer Safi Khalil war nach dem Spiel enttäuscht über die aus seiner Sicht zu deutliche Niederlage seiner Mannschaft: „Wir haben gut angefangen, sind verdient 1:0 in Führung gegangen. Was folgte, war ein ausgeglichenes Spiel. Die vergebene Chance zur Führung in der 2. Halbzeit war der Knackpunkt im Spiel. Der HTHC hat die Überzahlsituationen clever genutzt und auch die Ecken reingemacht, deren Entstehen wir nicht verhindern konnten. Wir wiederum hatten keine Ecken mehr und konnten nur noch Entlastungsangriffe fahren. Das war gefühlt kein 1:6, aber der Sieg geht absolut in Ordnung. Wir müssen uns nur fragen, wie es zu sechs Gegentoren kommen konnte. Jetzt geht der Abstiegskampf weiter.“
Blau-Weiss Berlin - Harvestehuder THC 1:6 (1:0)
Tore:
1:0 Lukas Katterbach (6., KE)
1:1 Michael Körper (43., KE)
1:2 Philipp Reihs (56.)
1:3 Jan-Philipp Heuer (59.)
1:4 Michael Körper (62., KE)
1:5 Michael Körper (65., KE)
1:6 Paul Pongs (70.)
Ecken:3 (1 Tor) / 6 (3 Tore)
Zuschauer: 280
gruene Karten: Nitin Kumar, BWB (23., Stockfoul)
Harvestehuder THC , HTHC (35., Meckern)
Nicolai Nieder, BWB (38., Meckern)
Nikolas Bauß, BWB (38., Meckern)
Gelbe Karten:Nicolai Nieder, BWB (60., Meckern)
Schiedsrichter:Löhr / Zysk
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