Die Hockeyherren des Crefelder HTC haben sich in der hockeyliga weiter Luft zu den Abstiegsplätzen verschafft. Die Westdeutschen gewannen bei Blau-Weiss Berlin verdient 3:1 und sicherten sich damit zum Abschluss der Hinrunde den fünften Tabellenplatz. Krefeld stand sicher in der Defensive und nutzte vorne konsequent seine Chancen. Berlin hingegen schaffte es auch in einer 15-minütigen Überzahl nicht, sich klare Torgelegenheiten zu erarbeiten. „Wir sind sehr glücklich über den Sieg“, sagte Krefelds Trainer Matthias Mahn. Sein Trainerkollege Safi Khalil war nach dem Spiel sehr enttäuscht.
200 Zuschauer waren zur Anlage der Blau-Weissen in Berlin-Wilmersdorf gekommen. Den Gästen kam die Zeitumstellung in der Nacht durchaus zu Gute. Sie waren erst am Morgen per Flugzeug aus Westdeutschland angereist, nachdem sie gestern noch ein Heimspiel gegen den Berliner HC bestritten hatten. Trotz der Anreisestrapazen fand der CHTC besser ins Spiel. „Die ersten zehn Minuten haben wir richtig gut gespielt“, befand Matthias Mahn. Folglich gingen die Seidenstädter nach 13 Minuten in Führung. Tobias Bergmann traf nach einem Konter per argentinischer Rückhand zum 1:0. Unverständlicherweise verloren die Krefelder aber anschließend die Kontrolle über das Spiel. Im Spielaufbau agierten die Gäste zu hektisch, es kam immer wieder zu Ballverlusten. Blau-Weiss nutzte die Schwächephase des CHTC aus und erspielte sich einige Torgelegenheiten. In der 22. Minute traf Nicolai Nieder im Anschluss an eine Strafecke zum Ausgleich für die Gastgeber. Beide Teams begegneten sich fortan auf Augenhöhe. Es gab Chancen auf beiden Seiten. „Wir hatten zwar mitunter die Spielkontrolle, waren aber bei unseren Möglichkeiten nicht effektiv genug“, monierte Berlins Trainer Safi Khalil. Anders die Gäste aus Krefeld. Drei Minuten vor der Halbzeit setzte Oskar Deecke unnachahmlich zur Hundekurve an und bediente in der Mitte Jochen Michely mustergültig, der zur erneuten Führung für die Gäste traf.
Weil Peter Dobson nach einem rüden Foul kurz vor der Halbzeit die Gelbe Karte von den Unparteiischen aus Österreich und der Slowakei gesehen hatte, musste Krefeld auch noch zu Beginn der zweiten Hälfte lange in Unterzahl spielen. „Da hat die ganze Mannschaft gut gearbeitet“, lobte Trainer Matthias Mahn. Der CHTC ließ in der Defensive nichts zu. Einfallslose Berliner machten es den Gästen aber auch nicht allzu schwer. „Wir haben uns da einfach nicht clever genug angestellt“, sagte Blau-Weiss-Coach Safi Khalil. Auch als Krefeld wieder komplett war, hielt das Team die defensive Ordnung. Und vorne können sie sich derzeit auf ihre Strafecke verlassen. Nationalspieler Linus Butt machte zwölf Minuten vor dem Ende mit dem Treffer zum 3:1 alles klar. Trainer Matthias Mahn hob aus seiner guten Mannschaft seine zwei deutschen Nationalspieler heraus. „Linus Butt und Oskar Deecke sind unsere Eckpfeiler. Sie haben heute, aber auch in der gesamten Hinrunde, wirklich weltklasse gespielt.“ So viel individueller Klasse hatten die Berliner wenig entgegen zu setzen. „Wir sind in einer Situation, in der wir Punkte brauchen“, sagte Berlins Trainer Safi Khalil. „Und es wäre vor dem Spiel durchaus realistisch gewesen, heute Punkte zu holen. Deshalb ist es ärgerlich, dass wir verloren haben. Krefeld hat die drei Punkte aber nicht unverdient geholt.“ Während die Berliner damit auf dem vorletzten Tabellenplatz überwintern, hat der CHTC nach dem fünften Saisonsieg nur noch drei Punkte Rückstand auf den letzten Endrunden-Platz. „Damit sind wir sehr zufrieden“, sagte Trainer Matthias Mahn. „Der Klassenerhalt bleibt aber ganz klar unser vorrangiges Ziel.“
Blau-Weiss Berlin - Crefelder HTC 1:3 (1:2)
Tore:
0:1 Tobias Bergmann (13.)
1:1 Nicolai Nieder (22., KE)
1:2 Jochen Michely (32.)
1:3 Linus Butt (58., KE)
Ecken:3 (1 Tor) / 1 (1 Tor)
Zuschauer:200
gruene Karten:Tobias Bergmann, CHTC (14., Stockfoul)
Linus Butt, CHTC (27., Meckern)
Philipp Stahr, BWB (43., Rangelei)
Linus Butt, CHTC (43., Rangelei)
Jan Hübner, BWB (52., Abstand)
Gelbe Karten:Peter Dobson, CHTC (33., Foulspiel)
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