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Donnerstag, 19. April 2012

Blau-Weiss 1.Damen: Ostern zu Gast in Prag

The Ball is kaputt - leider ungenau...


Nach langer Planung und einigen Planänderungen fuhren wir also am Karfreitag los in Richtung Prag. Doch eigentlich muss der Bericht schon Donnerstag anfangen, als wir die Busse abgeholt haben und uns bei der Autovermietung mitgeteilt wurde, dass wir mit den Bussen nicht in die Tschechische Republik einreisen dürften. Nur dank des Fraufräuischen Blickes von Julia Z. konnten wir dem Sixt- Mitarbeiter das Gegenteil beweisen. Der erste Schock lag also bereits vor Reiseantritt hinter uns.


Als wir dann losfuhren mussten wir einen kleinen Umweg machen, um noch eine Ersatzbetreuerin spontan aufzusammeln. Nachdem dies erledigt war ging es  endgültig los in Richtung Prag. Von einem kleinen Stau und der Verwirrung um einen Autohof, der fast in der Innenstadt Dresdens lag, abgesehen verlief die Hinfahrt problemlos. Wir trafen Fahrzeuge der BSE (ja, nicht der BSR, der BSE) mit grünen anstatt orangenen Felgen, kauften die restlichen Zahnbürsten und hatten sonst bloß busübergreifend kalte Füße.


In Prag angekommen, trotz aller Umstände auf die Minute pünktlich, bezogen wir unsere Zimmer und auch hier sollte die Reise ein paar Highlights bereithalten. Wir hatten Fundstücke wie Bierflaschen, Kronkorken, Haare, Socken und vieles andere unserer Vormieter als Gastgeschenke im Zimmer verteilt im Zimmer gefunden. Einige Schwergewichte mussten wohl auch schon dieses Hotel gebucht haben, denn so waren einige Matratzen nicht mehr in dem Zustand, in dem man sie vermutlich bei den ortsansässigen Händlern kaufen konnte. Vielmehr konnte eine von uns im Bett Verstecken spielen, so durchgelegen war die Matratze. Aber hier konnten wir mit einem Upgrade Abhilfe verschaffen. Zum Glück. Unser erstes Spiel gegen den tschechischen Meister Slavia haben wir direkt am Freitag gehabt und leider verloren. Aber nach der Fahrt war das nicht die größte Überraschung. Wir verloren unglücklich mit 2:4. 


Direkt nach dem Spiel gab es dann „Chicken- Fleisch mit Reis“, der sich später als Kartoffelpüree entpuppte, Minonky, einer tschechischen Delikatesse, und Suppe im Clubhaus. Der Weg zwischen Platz, Hotel und Clubhaus betrug, wenn man alle drei Orte hintereinander ablaufen wollte, ca. 3 Minuten. Also hatten wir hier optimale Bedingungen um uns gut auf die Rückrunde vorzubereiten. Es versprach ein tolles Wochenende zu werden. 
Abends machten wir dann einen Spieleabend, bei dem Montagsmaler auf dem Programm stand. Anfangs malte der Trainer noch Altare wie Särge, doch dann steigerten wir uns auch hier enorm, der Duden sollte hier nur ein paar neue Sprichwörter in seinen Wortschatz mit aufnehmen, denn wer weiß nicht, dass wenn der 1. des Monats schön ist, auch der 2. ein schöner Tag wird?! 



Am zweiten Tag stand zunächst vormittags eine harte Kondi Einheit auf dem Programm, die uns die Beine locker machen sollte für das anstehende Sightseeing und den Innenstadtbesuch. Hier stellte sich aber ganz klar raus, dass 20 Leute in einer Gruppe keine gute Shopping- und Sightseeing Größe darstellt. Nachdem wir uns nach einigen Umwegen auf der Karlsbrücke wiedergefunden hatten und noch den gesamten Verkehr für ein Gruppenfoto aufgehalten haben, ging es dann zum Essen in ein Restaurant direkt an der Brücke. Dieser Ausflug lieferte uns allen den Beweis, warum Prag die „goldene Stadt“ genannt wird, auch wenn es an diesem Tag auch das graue und regnerische Prag hätte heißen können. 
Anschließend spielten wir gegen den Prager HC, leider auch nicht mit dem verdienten und erhofften Ergebnis, wir wurden leider eiskalt ausgekontert, und teilweise sogar mit Flüchen belegt, welche das allerdings genau waren haben wir noch nicht rausfinden können, werden es aber nachreichen, wenn einzelnen Spielerinnen die Haare ausfallen, die Nasen wachsen oder die Hände auf die Größe von Pizzablechen anschwellen. Das Abendtraining musste dann zum Leidwesen der Mannschaft und zur Freude des Trainers (oder war es doch andersrum?) ausfallen, weil das Flutlicht nicht mehr angemacht wurde. Stattdessen machten wir eine sehr ausgiebige Videobesprechung, bei der wir Anspiele sahen, die manchmal „leider ungenau“ waren - fortan unser Spruch der Reise.


Ostersonntag fing dann natürlich mit Eiersuchen an, Doro und Franzi hatten diese auf dem Platz versteckt, und so war der Morgenlauf eher ein Eierlauf. Einige Vögel schienen sich an der Suche beteiligt zu haben, so dass wir auch leere Eierschalen vorfanden. Es sei Ihnen gegönnt. Bei der Besprechung danach hoppelten dann zwei Osterhasen in die Gruppe und verteilten auch noch kleine Schokoladenfiguren von sich selbst, eine Hasengruppe mit Schafen als Aufpasser war ebenso für uns gedacht, auch hier noch einmal ein großes Dankeschön an alle Gehilfen des Osterhasen :-)


Wir spielten dann das zweite Mal gegen Slavia Prag. Wir ließen hier nichts anbrennen und zeigten im Schnee von Prag eine wirklich gute Leistung und haben völlig verdient 4:1 gewonnen. Mitten im Spiel hieß es dann „the Ball is kaputt“, doch auch das konnte uns nicht von der Gewinnerstraße abbringen. Die Beine waren schon schwer, aber der Siegeswille und die taktische Disziplin wurden belohnt.


Gut gelaunt hatten wir also nachmittags noch zwei Einheiten, erst Kondi-, dann Stocktraining. Den Abend ließen wir bei einer Pizzeria ausklingen und fielen müde ins Bett.
Am letzten Tag stand nun das Spiel gegen die U21 Nationalmannschaft der Tschechen an. Nachdem wir uns professionell auf der Straße für das Spiel bereit gemacht haben und die Besprechung zwischen den Autos hinter uns gebracht hatten, spielten wir eine tolle erste Halbzeit, mussten dann in der zweiten allerdings dem harten Programm Tribut zollen und verloren mit 0:2. Hatten hier aber auch schon Ausfälle zu beklagen, so dass wir nicht mit voller Besetzung antreten konnten. 


Alles in allem war es eine super Fahrt (mit viel zu kleinen Parkhäusern) die allen Beteiligten viel Spaß gemacht hat und uns sicher ein ganzes Stück weiter gebracht hat. Slavia Prag hat sich als perfekter Gastgeber präsentiert und so sind wir sicher, dass wir nicht das letzte Mal in dieser schönen Stadt zu Gast waren.


Eure Karla Kolumna